Erster Konferenztag

Die zweite Tauchaer Klima-Konferenz startete am Freitagabend ab 17 Uhr mit einer Ausstellung und ab 18 Uhr mit einer überaus vielfältigen Vortragsrunde mit Vortragenden aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung.

Die regionalen Aussteller von Naturbaustoffen wie Lehm, Stroh und Hanf zeigten Beispiele ihrer Produkte. Die Gäste konnten sich die Stücke ansehen, anfassen und bekamen schon vor Beginn der Vorträge einen ersten Eindruck, wie Naturbaustoffe verarbeitet werden können. Zudem waren Holz-Arbeiten von Zimmerei-Auszubildenden zu bestaunen.

 
Hanf wird vorgestellt
Susanne Bartholomé und Thomas Preußler von der Geiseltal GmbH erklären, was Hanf alles kann.

Die Diskussionsveranstaltung drehte sich um die Fragen, was wir beim Bauen ändern müssen, wenn wir unsere Umwelt und Gesundheit erhalten wollen. Christoph Wendland vom Bauzirkel Leipzig sagte, dass 40% der schädlichen Treibhausgase auf den Gebäudebereich zurückzuführen sind. Mehr als die Hälfte der Baustoffe enden als Abfall. Markus Taubert vom Bundesumweltamt bekräftigte, dass das System auf eine Kreislaufwirtschaft umgestellt werden müsse, um so viel wie möglich der benutzten Rohstoffe zu erhalten oder wiederzuverwenden. Die Bauexperten Tom Beyer und Marco Stelzel stellten mit dem Herrenhaus am Schloss und der alten Pelzfabrik (hier die Vortragsfolien von Marco Stelzel (PDF)) zwei Sanierungsvorhaben vor, die nicht nur Baustoffe und CO² einsparen, sondern auch für die Identität Tauchas eine Bedeutung haben.

Kreislaufwirtschaft
Von der Wiege bis zur Bahre - Der Lebenszyklus eines Gebäudes ist entscheidend für die Nachhaltigkeit. Quelle: Vortrag von Christoph Wendland.

Tauchaer Verwaltung will zukunftsfähig bauen

Was Taucha für zukunftsfähiges Bauen tut und plant, stellte der Bauamtsleiter Helge Zacharias vor, darunter Fördermaßnahmen und den Zeitplan für die Wärmeleitplanung (hier die Vortragsfolien von Helge Zacharias (PDF)). Der Energieberater Jürgen Hamm zeigte Wege auf, wie private Bauleute zum Beispiel mit einem Sanierungsplan eigene Vorhaben nachhaltig angehen können (hier die Vortragsfolien von Jürgen Hamm (PDF)). Vom Publikum kamen viele Fragen, zum Beispiel, wann die Wärmeleitplanung Ergebnisse veröffentliche, die private Planungen ermöglichten. Ende des Jahres soll das so sein, war die Antwort.

Bauamtsleiter Zacharias beantwortet Fragen.
Katja Müller gibt die Fragen an Tauchas Bauamtsleiter Helge Zacharias weiter.

Da die Gäste mit Decken, heißen Getränken, Kuchen, Obst und Schnitten versorgt wurden, war die Wohlfühltemperatur sehr viel höher als die in der eiskalten Schloss-Scheune.