Freitagabend

Freitag - Ein sehr gelungener erster Konferenzabend

Wir waren etwa 60 Leute, die am Freitagabend an der 1. Klima-Konferenz in Taucha teilnahmen. Am Ende hieß es, es sei eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen. Viel Lob gab es für die interessanten, anschaulich und engagiert vorgetragenen Beiträge der Referent*innen und die anschließende angeregte Diskussion.

Dr. Heike Wex wies nach einem kurzen Überblick zu den wichtigsten Entwicklungen beim Klimawandel auf die Dringlichkeit hin, sofort zu handeln. Danach schilderte André Wolf am Beispiel seiner Schafzucht, welche Auswirkungen des Klimawandels er in unserer Region erlebt und wie er damit umgeht. Dr. Maximilian Ueberham sprach über generelle Möglichkeiten, Gebäude vor den Auswirkungen wie Hitze und Starkregen zu schützen. Konkrete Beispiele zum umweltgerechten Bauen mit Stroh zeigte Justyna Tur von Lorenz GmbH Taucha.

Bauamtsleiter Helge Zacharias berichtete, welche Klimaschutz-Projekte die Stadtverwaltung verfolgt. Michael Götze gab einen Überblick, wie die Klima-Initiative als zivilgesellschaftliche Organisation kommunalen Klimaschutz voranbringen will.

(Die Vortragsfolien sind hier im Programm zum freien Download verlinkt: https://klima-konferenz-taucha.de/programm)

Obwohl wir uns als Organisator*innen sehr über den Zuspruch der Teilnehmenden gefreut hatten, stand trotzdem die Frage im Raum: Warum sind nicht noch mehr hier? Wie schaffen wir es, mehr Bürgerinnen und Bürger für das Klima-Thema zu sensibilisieren? Während der Diskussion wurde immer deutlicher, dass die Kommunikation innerhalb der Stadt ein Schlüsselthema ist. Dabei ging es nicht um das Bekanntmachen einzelner Aktionen, sondern um einen dauerhaften Austausch auf Augenhöhe zwischen allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.

Eine Teilnehmerin, wir hatten uns nicht namentlich vorgestellt, schlug vor, Fakten zur Klima-Situation leicht erreichbar, z.B. an Haltestellen, kurz und verständlich „an die Leute zu bringen“. Eine andere Frau warb dafür, Kinder schon vom Kita-Alter an spielerisch und positiv an Klima- und Naturschutz heranzuführen und bat darum, Ideen dafür zu sammeln.

Einige zeigten sich erstaunt, dass die Stadtverwaltung nicht mehr von ihren klimarelevanten Vorhaben veröffentlicht und innerhalb der Stadt offensiv diskutiert. Bürgermeister Tobias Meier unterstrich, dass sich Taucha auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht habe, dies aber nur mit der gesamten Stadtgesellschaft gelingen könne. Die Klima-Konferenz habe dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.

Ein Wissenschaftler schlug der Stadt vor, doch die dichte Ansiedlung von Instituten, die zu Klimathemen forschen, stärker zu nutzen und in die kommunale Entwicklung einzubeziehen. Ein Zuhörer aus Leipzig zeigte sich beeindruckt von der Vielzahl der Player, die in Taucha bereits beim Klimaschutz zusammenwirkten. Er sehe die Zukunft auch darin, dass sich Taucha mit anderen Kommunen bei Klima-Themen abstimmt und diese sich zum Beispiel bei Wärmeverbünden gegenseitig unterstützen könnten.

Am Ende der Debatte sagte eine Teilnehmerin, dass wir uns in unserer Gesellschaft mehr von einer gemeinsamen Vision leiten lassen sollten. Am nächsten Tag sendete uns eine Zuhörerin ein dazu passendes Zitat von Antoine de Saint-Exupéry:

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommele nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“