Nach Vorträgen und konkreter Beratung stand der dritte Tag der Klima-Konferenz im Zeichen der Vor-Ort-Besuche. Interessierte konnten sich bei der Holz-Lehm-Tour einen Betrieb, eine Kirche und ein Privathaus ansehen und erfahren, wie nachhaltig produziert wird bzw. gebaut wurde. Beim Besuch eines verfallenen alten Betriebsgeländes war zu sehen, was Sanierungsvorhaben für Herausforderungen bergen können, aber auch, wie viel Material eingespart werden kann. Außerdem öffneten Privatleute ihre Türen, um ihre moderne Heizung zu zeigen.
Bei der Schnoy Holzbau GmbH in Sehlis
In der großen Produktionshalle der Zimmerei stehen mehrere moderne Maschinen, die nicht nur die Produktion effektivieren, sondern auch die Sicherheit der Mitarbeiter erhöhen. Lehrling Richard Schnoy zeigt, wie die neue Kreissäge mit künstlicher Intelligenz die Finger der Zimmerer im Auge behält und bei Bedarf sofort maschinenschonend abschaltet. Die 12 Besucher sehen sich in der Halle die Lehrstücke- Holz-Modelle für Dachteile - an. Dabei werden Probleme der Nachwuchsgewinnung diskutiert. Firmeninhaber Peer Schnoy ist überzeugt, nachhaltig bauen heißt in der Region bauen. Er hofft auf mehr Zusammenarbeit mit der Kommune. In der Neuapostolischen Kirche
Der Rundbau der Neuapostolischen Kirche und auch der Altar bestehen aus Lehm, die Holzdecke ist kunstvoll gestaltet. Priester Sebastian Kräher erklärte, wie sich die ungewöhnliche Bauweise und die Verwendung natürlicher Baustoffe auf die Atmosphäre in dem Gebäude auswirken. In einem Wohnhaus aus Holz und Lehm
Das Haus in Taucha ist im Ständerbau errichtet. Die Gefache wurden dann mit Stampflehm und Holzhackschnitzel ausgefüllt. Der Bauherr hat darauf geachtet, dass nur soviel Bewuchs der Baustelle weichen musste wie unbedingt nötig.
Der Bauherr schilderte die Baugeschichte des Hauses und seine Erfahrungen während der Fertigstellung. Er sagte, dass ihm und seiner Partnerin das behagliche Raumgefühl in ihrem Lehmbau besonders auffielen, wenn sie sich in dicht isolierten Räumen aufhalten müssten.. Die etwa 15 Interessierten nahmen die Einladung an, sich im Haus umzusehen und viele Fragen zu stellen.
In der alten Pelzverarbeitungsfabrik an der Freiligrathstra
Das brachliegende Gelände der alten Pelzfabrik darf sonst nicht betreten werden. Etwa 40 Interressierte nutzten die Gelegenheit, sich von Architekt Marco Stelzel durch einen Teil der vor dem Zerfall stehenden Gebäudeteile geführt zu werden. Es wird - wenn gebaut wird - das größte Sanierungsprojekt der Stadt. "Sehr ambitioniert"werden die meisten gedacht haben, als der Architekt beschrieb, wie er mit Wohnen und Arbeiten wieder Leben in das Gelände bringen will.
Wie funktioniert die neue Wärmepumpe?
(v.r. Fachberater Klaus Drengacs, Hausinhaber Lars Mingram und Besucher Fam. Rademacher) Am Vormittag konnten sich Interessierte in dem Privathaushalt den Aufbau und die Funktionsweise einer Luftwärme-Pumpe anschauen, die im vergangenen Jahr in einem Altbau eingebaut worden war. Der Besitzer ist sehr zufrieden und für die Besucher waren die Hinweise sehr hilfreich.